Akzeptanz sozial- und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Regelungen

Projektträger: Otto-Friedrich-Universität Bamberg 

Ansprechpartner: Prof. Dr. Olaf Struck

Video: Akzeptanz sozial- und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Regelungen

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Wohlfahrtsstaaten bewirken Umverteilungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern – sie sind damit auf deren Akzeptanz angewiesen. Vorhandene empirische Forschung konzentriert sich zumeist auf generelle Einstellungen zu wohlfahrtstaatlichen Institutionen und sozialpolitischen Grundsatzentscheidungen; sie kann häufig keine konkreten Hinweise auf die Akzeptanz politischer Entscheidungsalternativen geben. Wenig empirische Evidenz liegt auch zum Ausmaß an Zustimmung oder Ablehnung zu spezifischen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Instrumenten vor.

Hier setzt das geplante Projekt an: Es befragt Bürgerinnen und Bürger zu in der Fachöffentlichkeit diskutierten und konkreten Ausgestaltungsalternativen der Arbeitslosenversicherung und der Grundsicherung für Arbeitslose. Im Detail wird u.a. untersucht, inwieweit die konkrete Ausgestaltung von Rahmenfristen, Anwartschaftszeiten, Leistungshöhen, Zuverdienstregelungen oder Vermögensanrechnung sowie von einzelnen Gesetzesinitiativen (z.B. im Rahmen des aktuell geplanten sozialen Arbeitsmarkts oder der

„Qualifizierungsoffensive. Wissen und Sicherheit für den Wandel“) von unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen als gerecht beurteilt wird. Hierfür werden zu befragenden Personen spezifische und systematisch variierte Kurzszenarien (sog. Vignetten) vorgelegt, die verschiedene Regulierungsmöglichkeiten beschreiben und die dann beurteilt werden sollen. Zudem sollen sie sich in Choice-Experimenten zwischen verschiedenen vorgeschlagenen Alternativen entscheiden. Für Analysen zur Erklärung dieser Urteile werden sozio- demografische Merkmale, Formen der eigenen Betroffenheit von wohlfahrtsstaatlichen Umverteilungen und Maßnahmen sowie allgemeine Werteinstellungen und Persönlichkeitsmerkmale einbezogen.

Zentraler Bestandteil des Projekts sind Online-Befragungen. Die Kontaktdaten hierfür sollen aus den Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit (BA) gezogen werden, mit denen die Befragungsdaten verknüpft werden sollen. Die Verknüpfung ermöglicht es, für Selektivitäten bei der Teilnahme zu kontrollieren.

Im Ergebnis versprechen die Befunde neue und wichtige Ergebnisse zu den Ursachen des Legitimitätsempfindens von aktuellen und konkreten sozialpolitischen Regulierungen.

Zugleich wird der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft ein methodisch weiterentwickeltes Instrument zur Verfügung gestellt, um die Akzeptanz sozialpolitischer Vorschläge vergleichsweise zeitnah untersuchen zu können.